Zwergpinguin

Eudyptula minor
Zwergpinguinfoto

Foto: Dave Houston

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Unterarten:





Artbeschreibung:
Zwergpinguin
Blue penguin, Little penguin, Little blue penguin, Fairy penguin
Petit manchot bleu
Pequeño pingüino azul
Koarara
Munuwar, Indala, Choolia

Vertebrata
Tetrapoda
Aves
Neognathae
Sphenisciformes
Spheniscidae
Eudyptula

Eudyptula minor albosignata
Eudyptula minor variabilis
Eudyptula minor iredalei
Eudyptula minor chathamensis
Eudyptula minor novaehollandiae

Johann Reinhold Forster, 1781

Aussehen

Ein Zwergpinguin.

Foto: Dave Houston

Der kleinste Pinguin der Welt: der Zwergpinguin.

Bei keiner anderen Pinguinart sind so viele verschiedene Helligkeiten und Unterschiede in der Färbung vorzufinden wie bei dem Zwergpinguin, einem der ältesten heute noch lebender Vertreter der Pinguinfamilie. Der Bauch und der Unterleib des Zwergpinguins sind stets weiß, genauso wie der Kinnbereich. Der Rücken und die Kopfoberseite können je nach Lebensraum hell silbergrau oder dunkel blaugrau gefärbt sein. Eben wegen seiner verschiedensten Färbungen wird der Zwergpinguin in bis zu 6 Unterarten eingeteilt. Die in Australien vorkommende Eudyptula minor minor ist am Rücken und Kopf am dunkelsten, die südneuseeländische Eudyptula minor albosignata (manchmal auch als Weißflügelpinguin als eigene Art aufgeführt) ist am hellsten. Die Unterarten Eudyptula minor variabilis(südliche Nord-Hauptinsel Neuseelands), Eudyptula minor iredalei (nördliche Nord- Hauptinsel Neuseelands), Eudyptula minor chathamensis (Chatham Inseln) und Eudyptula minor novaehollandiae (Phillip Island) liegen mit ihren Farbtönen zwischen dem hellen silbergrau der Unterart Eudyptula minor albosignata (Weißflügelpinguin) und dem dunklen blaugrau, schieferblau bis indigoblau der Unterart Eudyptula minor minor, die den "typischen" Zwergpinguin darstellt. Mit Ausnahme des Weißflügelpinguins sind auch die Flossenoberseiten in der Farbe des Rückengefieders gefärbt, die Flossenunterseite ist bei allen Unterarten weiß. Wie bereits erwähnt, bildet der Weißflügelpinguin (Eudyptula minor albosignata) eine Ausnahme zu dieser Regel. Seine Flossenoberseite ist zwar auch silbergrau, aber an den Flossenkanten zieht sich ein weißer bis cremefarbener Streifen entlang, der an der Flossenspitze stark ausgedünnt zusammentrifft. Manche Exemplare des Weißflügelpinguins fallen auch durch einen schmalen weißen Streifen auf, der sich horizontal von der einen Flossenkante zur anderen zieht. Warum ihn manche Weißflügelpinguine deutlich sichtbar haben und andere nicht, ist bis jetzt noch nicht eindeutig geklärt. Der Schnabel des Zwergpinguins ist blau grau, genau wie seine Füße, seine Augen sind gelbbraun.

Frisch geschlüpften Zwergpinguinküken wächst zuerst ein braungraues Daunengefieder, welches nach 7 Tagen bereits wieder einem neuen Daunengefieder weicht. Dieses ist am Rücken schokoladenbraun und am Bauch silbergrau gefärbt. Schon nach einem Monat erhalten die kleinen Zwergpinguine das Gefieder eines erwachsenen Zwergpinguins. Dieses ist jedoch noch heller gefärbt, als das ihrer Eltern.

Auch halbwüchsige Zwergpinguine besitzen bereits das volle Gefieder eines erwachsenen Zwergpinguins, es ist aber trotzdem noch etwas heller gefärbt.

Größe und Gewicht

Wie schon der Name vermuten lässt, ist der Zwergpinguin der kleinste Pinguin. Mit einer maximalen Körpergröße von lediglich 40 - 45 cm gleicht er doch noch sehr seinen nächsten Verwandten, dem Seetaucher, den Papageientauchern oder Sturmtauchern. Aber wie alle Pinguine hat er die Fähigkeit zu fliegen längst verlernt.

Im Schnitt wiegt der Zwergpinguin nur 1 kg, aber sein Gewicht variiert je nach Unterart, Geschlecht und Saison von 900 g bis 1.5 kg. Im Schnitt sind die Zwergpinguinweibchen rund 5 % schwerer als die Männchen und auch etwas robuster gebaut. Dafür ist der Schnabel der männlichen Zwergpinguine um 6% länger und um 14 % dicker als der der Weibchen.

Ernährung

Zwergpinguine fischen meistens während der Abenddämmerung und kehren erst spät am Abend zurück. Dabei sind sie nicht gerade wählerisch, was ihre Beute anbelangt. Die Basis ihres Speiseplans bilden kleine Fische, aber Zwergpinguine ziehen auch ihren Nutzen aus den Wanderungen der Wirbellosen und Schwarmfische, die sich einmal im Jahr in großer Zahl in den australischen Gewässern einfinden. Um Schwarmfische zu jagen, haben Zwergpinguine erstaunlich viele Jagdmethoden entwickelt. In der Regel jagen Zwergpinguine in kleinen Gruppen von rund 6 bis 10 Tieren. Haben sie einen Fischschwarm ausgemacht, kreisen sie den Schwarm ein und schwimmen in immer enger werdenden Bahnen um den Schwarm herum, sodass die Fische ständig vor einem Pinguin zurückweichen und so mit der Zeit zu einem kleinen Pulk zusammenrücken. Dann beginnt die Jagd. Zwei Pinguine schwimmen so schnell sie können durch den Schwarm und zerstreuen ihn. Dann schnappt jeder Pinguin nach ein, zwei verstreuten Fischen und schluckt sie noch unter Wasser hinunter. Nachdem jeder Pinguin ein oder zwei Opfer gefunden hat, beginnt das Spiel von Neuem.

Eine andere häufig angewandte Jagdmethode ist die, dass ein Fischschwarm von einer größeren Gruppe Zwergpinguine in eine seichte Bucht mit einem engen Meereszugang getrieben wird, wie das auch bei Delphinen üblich ist. Während zwischen 3 und 6 Tiere am Meereszugang auf und ab schwimmen, um die Fische an der Flucht ins offene Meer zu hindern, frisst sich der Rest satt. Nach einiger Zeit werden die "Wachposten" abgelöst. In dem flachen Wasser können die Zwergpinguine ihre Schnelligkeit und Wendigkeit am besten ausspielen, da die Fische benachteiligt sind.

Es gibt noch viele verschiedene Varianten von den oben genannten Jagdmethoden, die sich aber nur unwesentlich unterscheiden.

Gejagt wird aber nicht nur dicht unter der Wasseroberfläche, sondern auch in Tiefen von bis zu 30 m. Einzelne Tauchgänge führen Zwergpinguine sogar in Tiefen von rund 68 m.

Wie bereits erwähnt, bildet Fisch (Engraulis australis, Sardinops neopilchardus, Clupeides sp., Spratelloides robustus, Hyporhamphus melanochir) die Grundlage ihrer Nahrung. Ergänzt wird ihr Speiseplan von selteneren Beutefischen, Tintenfischen (Nototodarus sloanii) und kleinen Garnelen, sowie vor der tasmanischen Küste mit Krill (Euphausia vallentinei). Schätzungsweise frisst ein Zwergpinguin pro Jahr rund 95 kg Fisch, Tintenfisch und Krustentiere in der Größe zwischen 1 und 8 cm Länge.

Auf Futtersuche ist der Zwergpinguin tagsüber, da er erst in der Nacht an Land zurückkehrt. Diese Verhaltensweise lässt sich wohl damit erklären, dass ein Zwergpinguin zwar bestens gegen die Kälte des Meeres geschützt ist, jedoch ein Hitzeproblem mit den heißen australischen Sommern hat. So kehrt er erst nachts an Land zurück, was es ihm außerdem erlaubt, seinen Beutezug mit einer Delikatesse abzuschließen: In der Abenddämmerung sammeln sich Tintenfische und Krill an der Wasseroberfläche - ein reich gedeckter Tisch für Zwergpinguine, die aus den bereits dunkleren Wassertiefen von rund 5 m ihre Beute gegen die hellere Oberfläche ausmachen und schnell zuschlagen.

Verbreitung & Lebensraum

Zwergpinguinkolonien finden sich verstreut über die neuseeländischen, südaustralischen und südostaustralischen Küsten. Auch die Chatham Inseln, Phillip Island und Penguin Island beheimaten Zwergpinguine.

Bestand

Aufgrund der Vielzahl an Fressfeinden und der zunehmenden Lebensraumbeschränkung durch den Menschen gibt es nur noch insgesamt rund 800000 Tiere. Einige Unterarten des Zwergpinguins sind nur noch sehr selten vertreten, jedoch scheint der Bestand insgesamt dank größerer Schutzmaßnahmen (wie dem Stricken von Wollpullovern) stabil zu sein. Dies gilt auch für die Population auf Phillip Island, die in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts einen größeren Schwund zu verzeichnen hatte.

Brut & Jungenaufzucht

Ein Zwergpinguin mit kleinen Zweigen im Schnabel.

Foto: Dave Houston

Ein Zwergpinguin sammelt Nistmaterial.

Die Brutsaison beginnt Ende März auf Penguin Island und Anfang Mai auf Phillip Island. Die Männchen kommen zu ihrer Kolonie zurück, um einen Nistplatz für sich zu beanspruchen, den sie meistens hart erkämpfen müssen. Haben sie einen Nistplatz für sich in Anspruch genommen und sich behaupten können, dann beginnt das Zwergpinguinmännchen mit seinen Füssen in die Sanddünen eine Nisthöhle zu graben. Diese 60 bis 80 cm tief in den Boden reichenden Nisthöhlen bestehen aus einem Eingangstunnel und einer Brutkammer mit einer Kuhle, in die später einmal die Eier gelegt werden. Meistens bauen die Zwergpinguine ihre Nisthöhlen unter einem Büschel Tussock Gras, dessen Wurzeln die Decke der Bruthöhle im losen Erdreich stabil hält. Aber nicht nur Tussock Gras ist bestens für eine Bruthöhlendecke geeignet, die stabil gehalten werden muss. Die Besiedlung und Verbauung von Regionen, in denen Zwergpinguine schon seit vielen Jahren nisten, hat dazu geführt, dass Zwergpinguine ihre Bruthöhlen gerne in Vorgärten unter Baumwurzeln oder unter einem nicht unterkellerten Bereich eines Wohnhauses bauen. Dies hat schon manchen braven Australier oder Neuseeländer zur Flinte greifen lassen, wenn die meist nächtlichen Pinguinrufe und Scharrlaute unter seinem Haus zu unangenehm wurden.

Aber nicht alle Zwergpinguine bauen Nisthöhlen, manche nisten auch in Felsspalten oder in Bruthöhlen der Papageientaucher. Hat ein Männchen seine Bruthöhle fertig gestellt, setzt es sich aufrecht an den Eingang und versucht mit lauten Rufen einen Partner anzulocken. Das Männchen richtet sich dabei auf und breitet die Flossen aus. Dann schlägt es mit den Flügeln und versucht mit einer Reihe von Rufen einen Partner anzulocken, der dann auch seinen Weg durch die Nacht findet. Der Lärm ist in dieser Zeit der Partnersuche besonders stark. Da dieses Locken meistens nachts oder in den frühen Morgenstunden passiert, wird dies von den Menschen meist als starke Lärmbelästigung empfunden. An manchen Felsstränden kommt es vor, dass sich die Männchen an einer Stelle der Kolonie, an der sich keine Bruthöhlen befinden, versammeln um dort gemeinsam ihre Lockrufe zu äußern, aber das ist selten, meistens warten sie vor der "Haustür" auf ihrer Partner. Haben sich die Partner endlich gefunden, gehen die gemeinsam zur zukünftigen Behausung. Meistens finden die Partner aus dem Vorjahr erneut zusammen und brüten auch an der gleichen Stelle oder ganz in der Nähe des Vorjahresplatzes.

Der Abstand der Bruthöhlen beträgt meistens nur wenige Meter und beide Partner verteidigen ihr Territorium gegen Fressfeinde ihrer Küken oder, wie meistens am Anfang der Brutzeit, gegen Artgenossen, die das Territorium nicht anerkennen wollen oder schlichtweg unabsichtlich hindurchwatscheln. Dabei machen sie sich eine Fülle von verschiedenen Gesten und Verhaltensweisen zu Nutze. Das Abwehrverhalten reicht von Einschüchterungsmaßnahmen bis hin zu offen gezeigter Aggression gegenüber dem Eindringling. Handelt es sich dabei um einen Artgenossen, können sich die Zwergpinguine untereinander ernste Wunden zufügen, sollte es zum Kampf kommen. Doch meistens versteht der Artgenosse die vorausgehende Warnung und versucht sich dezent zurückzuziehen. In der Regel zeigt schon das Aufplustern des Gefieders oder das Schlagen mit den Flossen des Zwergpinguins Erfolg. Diese Einschüchterungsmaßnahmen werden stets von akustischen Warnungen begleitet, die je nach Situation ein dumpfes Grummeln oder ein schrilles Quieken sein können.

Schon bald nach der Partnerfindung folgt die Paarung. Zwischen September und Oktober legt das Weibchen zwei cremefarbene bis hellweiße Eier in der Brutkammer der Nisthöhle, die 3 Tage vor der Eiablage mit Blättern, kleinen Zweigen und wenn möglich Federn etwas bequemer hergerichtet wurde. Danach werden die im Schnitt nur 52 Gramm schweren Eier ungefähr 5 Wochen lang bebrütet. Jeweils zwei bis drei Tage von einem Partner, der danach abgelöst wird. Die Küken bleiben rund 55 Tage im Nest und werden allabendlich von ihren Eltern gefüttert. In den ersten Wochen nur von einem Elternteil (der andere bewacht den Nachwuchs), später dann von beiden Eltern. In den ersten zwei bis drei Wochen nach dem Schlüpfen müssen die Küken noch von ihren Eltern gewärmt werden, bis sie ihre Körpertemperatur völlig selbstständig regulieren können. Schon nach einem Monat wiegen die Küken mehr als ihre Eltern - zwischen 1.1 und 1.3 kg - da diese während der Brutzeit fast 50 % ihres Gewichts verlieren. Dennoch zeigen sich die Küken unersättlich und warten im Alter von 5 Wochen bereits gierig vor der Bruthöhle auf ihre Eltern, die mit den Einbruch der Dunkelheit aus dem Meer zurückkehren. Dabei rufen die Küken laut nach ihren Eltern, entweder mit einem Zischen oder Piepsen.

Ein junger Zwergpinguin noch im elterlichen Nest.

Foto: Dave Houston

Ein fast flügges Zwergpinguinküken.

Wenn der Brutzyklus abgeschlossen ist, verlassen die halbwüchsigen Zwergpinguine im Alter von rund 60 Tagen die Kolonie in Richtung Meer. Dabei ist das interessante Phänomen zu beobachten, dass die Küken einer Kolonie immer in einer bestimmten Himmelsrichtung im Meer entschwinden. So zieht es den flügge gewordenen Nachwuchs auf der Kolonie auf Five Island nach Süden, die Pinguine vom Golf von Hauraki ziehen nach Norden und die Halbwüchsigen der Kolonien auf Phillip Island verlassen die Kolonie jedes Jahr gen Westen. Erst im Alter von 3 Jahren werden sie an ihren Geburtsort zurückkommen, um selbst zwei Küken großzuziehen. Woher die jungen Zwergpinguine genau wissen, wohin sie bei ihrem ersten Ausflug ins Meer schwimmen müssen und weshalb sie sich nur nach einer Himmelsrichtung orientieren, ist noch nicht bekannt, auch wenn mehrere Forschungsprojekte sich mit dieser Frage beschäftigen.

Für die Eltern schließt sich an den Brutzyklus noch die Mauser an, die für die Eltern rund 3 Wochen dauert. Am Ende dieser Zeit haben sie rund 50 % ihres Gewichts verloren, welches sie sich aber schnell wieder  anfressen, sobald sie ins Meer zurückgekehrt sind.

Feinde & Gefahren

Ungefähr fünfzehn Zwergpinguinkadaver liegen verstreut am Strand.

Foto: Dave Houston

In der Oamaru Kolonie in Neuseeland wurden im Jahr 2001 allein in einer einzigen Nacht 40 Zwergpinguine durch zwei streunende Hunde getötet.

Für alle Zwergpinguine, ob Erwachsene, Halbwüchsige oder die Küken stellen Tiere, die der Mensch erst nach Australien und Neuseeland gebracht hat, wie Katzen oder Wiesel, Frettchen und Mungos eine ernstzunehmende Gefahr da. Eine größere Zahl von Zwergpinguinen fällt außerdem auch jedes Jahr dem Verkehr und genervten Hausbesitzern mit Gewehren zum Opfer. Denn Zwergpinguine kehren Jahr für Jahr wieder an den Ort zurück, wo sie geboren worden sind und lassen sich dabei auch nicht davon stören, dass an manchen Stellen mittlerweile Siedlungen mit Schnellstraßen etc. entstanden sind, und ihre Nistplätze längst dem Erdboden gleich gemacht wurden. Die Zwergpinguine bleiben stur und nisten notfalls im Vorgarten eines Anwohners, der unvorsichtigerweise einen  Bauplatz erworben hat, der vorher zu einer Pinguinkolonie gehörte. Um zu ihrem Nistplatz zu gelangen, überqueren Zwergpinguine allabendlich die Küstenschnellstraßen, weshalb das Schild "Penguins crossing" (dt: Pinguine überqueren von Zeit zu Zeit die Straße) längst zu einem gewohnten Anblick auf Australiens Straßen geworden ist.

Aber nicht nur die Straßen sind gefährlich für die kleinen Zwergpinguine. Haushunde oder Hauskatzen stellen eine reelle Gefahr dar, genauso wie ihre Halter, wenn ein Pinguinmännchen nachts gar zu laut nach einer Partnerin schreit. So führt der Interessenkonflikt Partnerin - Ruhe leicht zu toten oder verwundeten Zwergpinguinen. Auch wenn es mittlerweile in den meisten Ortschaften streng verboten ist, Zwergpinguine zu schießen oder mit dem Besen zu schlagen, muss man davon ausgehen, dass diese unnatürliche Bedrohung für die Pinguine nach wie vor besteht. Nach dem die Balz abgeschlossen und die Eiablage erfolgt ist, machen sich Blauzungeneidechsen sowie einige Schlangenarten über diese her, sofern die sie Eltern nicht davor abhalten. Wurden die Eier an leicht zugänglichen Stellen abgelegt, dann werden Sie auch aus der Luft bedroht, so lassen sich Raubmöwen (Stercorarius lonnbergi, Stercorarius maccormicki), Dickschnabelmöwen (Larus pacificus), Dominikanermöwen (Larus dominicanus) oder manchmal auch Weißbauchseeadler (Haliaeetus leucogaster) solche Leckerbissen nicht entgehen.
Auch die bereits erwähnten Wiesel, Mungos, Frettchen und Ratten sind durch den Menschen, der sie sogar auf kleine Insels wie die Chatham - Inseln brachte, zu einer Gefahr für Pinguineier geworden. Eine viel größere Gefahr stellen die oben genannten Vögel jedoch für die Küken dar, wenn diese erst einmal geschlüpft sind. Die Eier liegen meistens sicher in der Bruthöhle, aber neugierige Küken, die sich weit bis zum Eingang vorwagen, sind eine leichte Beute. Skuas sind auch dafür bekannt, dass sie fast ausgewachsene Küken angreifen. Ratten und Mäuse werden ebenfalls zunehmend eine Gefahr für junge Zwergpinguine, da sie mit dem Menschen in die Nähe der Pinguinkolonien kommen. Der Mensch bietet ihnen genügend Unterschlupfmöglichkeiten. Auch Nahrung in Form von Hausmüll, sodass die Ratten und Mäuse aus den Großstädten hinaus aufs Land und damit auch zu den Pinguinkolonien kommen.