Kronenpinguin

Eudyptes sclateri
Dickschnabelpinguinfoto

Foto: Dave Houston

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Gattung:

Unterarten:

Artbeschreibung:
Kronenpinguin, Sclater-Pinguin
Erect-crested penguin, Sclater's penguin
Gorfou de sclater
Pingüino de Sclater

Vertebrata
Tetrapoda
Aves
Neognathae
Sphenisciformes
Spheniscidae
Eudyptes

monotypisch

Sir Walter Lawry Buller, 1888

Aussehen

Der erwachsene Kronenpinguin fällt besonders durch seine wundervollen Prachtfedern über den Augen auf. Der hellgelbe dichte Federsaum aus feinsten Federn beginnt am oberen Schnabelansatz und verläuft über dem Auge nach hinten. Am Hinterkopf werden die kleinen gelben Federn von größeren abstehenden Federn (6 cm) ersetzt, die der Pinguin aufstellen kann. Dadurch entsteht eine gerstenährenähnliche Form, die zusammen mit dem tiefschwarzen Kopfgefieder dem Kronenpinguin seinen Namen eintrug. Es ist die wohl schönste Ausführung der verschiedenen Federsäume aller Arten der Gattung Eudyptes. Der Rücken des Kronenpinguins ist tiefschwarz, sein Bauchgefieder hellweiß, ebenso wie die Unterseite seiner Flossen. Der rotbraune dicke Schnabel wird am Schnabelansatz durch einen dünnen hellrosa bis weißen Streifen von dem schwarzen Gefiederansatz getrennt. Die Füße des Kronenpinguins sind ebenfalls hellrosa.

Die Küken der Kronenpinguine sind wie alle Küken der Gattung Eudyptes bereits erkennbar gezeichnet. Das Daunengefieder am Rücken ist dunkelbraun, das am Bauch weißgrau. Kronenpinguinküken sind allerdings etwas kräftiger gebaut, als die anderen Küken der gleichen Gattung. Ihr Kopf ist etwas abgeflacht, was mit der Prachtfedergruppe an jeder Seite zusammenhängt.

Halbwüchsige Kronenpinguine ähneln denen anderer Arten der gleichen Gattung. Sie besitzen einen blau-schwarzen Rücken, ein mit Grau durchsetztes, weißes Gefieder am unteren Schnabelansatz und einen schwarzen Kopf. Bei ihnen ist bereits der Federbusch über den Augen erkennbar, er ist jedoch nur ein dünner gelber Strich, seine entgültige Form bildet sich erst nach einem Jahr aus. Ihr Schnabel ist im Allgemeinen heller und schlanker als der der erwachsenen Kronenpinguine.

Größe und Gewicht

Ausgewachsene Kronenpinguine können bis 68 cm groß werden. Ihr Gewicht variiert je nach Jahreszeit zwischen 7 kg vor und 3.6 kg nach der Brut bei Männchen, sowie 5.7 kg vor und 2.9 kg nach der Brut für Weibchen. Im Schnitt liegt das Gewicht eines Männchens bei 4.8 kg und das eines Weibchens bei 4.1 kg.

Ernährung

Da Kronenpinguine nicht weit verbreitet sind, lassen sich in der Literatur keine genauen Angaben zur Zusammensetzung des Speiseplans finden. Es ist aber wahrscheinlich, das Kronenpinguine als Primärnahrungsquelle auf kleine Tintenfische und Krustentiere zurückgreifen, wie auch schon beobachtet beobachtet wurde. Dass sie Fisch fressen, konnte bisher weder bewiesen noch widerlegt werden, also kann man davon ausgehen, dass er wenn überhaupt nur selten zur Ergänzung des Speiseplans oder als Alternative bei Mangel an anderweitiger Nahrung genutzt wird.

Verbreitung & Lebensraum

Kronenpinguine nisten regelmäßig auf den Antitpoden und Bounty Inseln, südöstlich von Neuseeland gelegen. Kleinere Gruppen nisten auch auf der südlichen Hauptinsel Neuseelands und auf den Campell Inseln.

Im Winter allerdings verlassen die Kronenpinguine ihr angestammtes Gebiet und gehen weit entfernt auf Nahrungssuche. Dabei verschlägt es einige Tiere erstaunlich weit weg. Ein ausgezehrter Kronenpinguin wurde schon auf West Point von der Falkland - Inselgruppe gesichtet. Wenn man davon ausgeht, dass er in Westrichtung von den Antipoden zu den Falklandinseln geschwommen ist, dann wäre das eine Schwimmstrecke von ca. 19500 km. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass er dem in Ostrichtung fließenden Antarktischen Zirkumpolarstrom rund um den 40. südlichen Breitengrad gefolgt ist. Bei dieser Reiseroute müsste er allerdings Kap Horn umschwimmen und damit für seine Art ungewöhnlich weit in kältere Gewässer nach Süden ausweichen. In diesem Falle wäre er "nur" rund 10 000 km unterwegs gewesen, hätte aber kaum Land gehabt, um sich zwischendurch auszuruhen. Letztlich kann niemand mit Gewissheit sagen, wie er auf die Falklands gelangt ist - dass ein Kronenpinguin dort war ist auf Film festgehalten worden und damit unumstitten. Ein halbwüchsiger Kronenpinguin wurde auch schon auf den Kergulen gesichtet, immerhin auch 9000 Kilometer von seinem eigentlichen Zuhause entfernt.

Häufiger sind Kronenpinguine da schon auf den Macquarie Inseln zu Besuch, nachdem sie die rund 2000 Kilometer schwimmend auf Futtersuche zurückgelegt haben. Mehrere hundert Tiere kommen jedes Jahr dorthin. Es ist auffällig, dass Kronenpinguine offensichtlich keine langen Schwimmstrecken scheuen, um ihr relativ kleines Verbreitungsgebiet zu verlassen und zwischenzeitlich weit entfernte Orte aufzusuchen. Möglicherweise veranlasst sie Nahrungsknappheit zu solchen weiten Wanderungen.

Bestand

1990 waren es noch rund 230000 Brutpaare, die auf den Anipoden und Bounty Inseln genistet haben. Mittlerweile ist ihr Bestand allerdings rapide zurückgegangen und beläuft sich nur noch auf 170000 - 154000 ausgewachsene Exemplare. In den vorrangegangenen 45 Jahren war ihr Bestand bereits um über 60 gesunken, weshalb die Kronenpinguine auch unter der Kategorie als bedrohte Tierart auf der Roten Liste der bedrohten Tier- und Pflanzenarten zu finden sind.

Brut & Jungenaufzucht

Die felsige Küste der Antipoden und der Bounty Inseln formt oft enge Buchten, die die Brutplätze der Kronenpinguine darstellen. Hier sind die Tiere durch Überhänge und hohe Felswände vor starker Sonneneinstrahlung und Feinden besser geschützt. Die ersten Pinguine treffen so im September auf den Brutplätzen ein, die sie manchmal mit Felsenpinguinen (Eudyptes chrysocome filholi) teilen. Die Männchen bauen aus Zweigen, Blättern und sonstigen pflanzlichen Materialien ein Nest, indem sie alles mit dem Schnabel oder mit den Flossen in die richtige Position bringen. Ein Männchen würde alles tun, um dieses Nest und sein Territorium zu verteidigen, meistens reicht jedoch eine Drohgebärde, bei der er den Hals streckt und den scharfen Schnabel nach vorne in Richtung des Angreifers, reckt. Reicht diese Maßnahme, die meistens von einem leichten Knurren oder Zischen begleitet wird nicht aus, dann gehen die aggressiven Männchen auf ihren Kontrahenten los. Dabei benutzen die ihre Bäuche als Art Stoßstange, mit der sie sich gegenseitig wegzuschieben versuchen, während sie mit beiden Flossen nach dem Gegner schlagen. Am gefährlichsten sind jedoch die scharfkantigen Schnäbel, die im Kampf ebenfalls als Waffe zum Einsatz kommen. Trotz dieser Kämpfe ist ihr beanspruchtes Territorium mit rund 1.2 m² relativ gering. Dieser Bereich wird jedoch wie schon erwähnt hart verteidigt und Kronenpinguine können dabei auch "flossengreiflich" gegen unvorsichtigen Touristen werden. Dies ist übrigens bei allen Arten der Gattung Eudypes der Fall.

Wenn ein Weibchen eintrifft, lockt das Männchen es mit lauten Rufen zu seinem Nest, die oft von Auf- und Abbewegungen des Kopfes begleitet werden. Die Paarung findet nach einer Reihe verschiedener Balzrituale statt, die von einfachem Rufen bis hin zu gegenseitiger Gefiederpflege reichen. Die Eiablage findet Anfang Oktober auf den Antipoden und Ende Oktober auf den Bounty Inseln statt. Dabei legt das Weibchen mit einer Pause von einigen Tagen 2 Eier ab. Wie bei allen Pinguinen der Gattung Eudyptes ist das 2. Ei (148g) größer als das erste (97 g). Sie werden ungefähr 36 Tage bebrütet, dabei wechseln sich die Eltern ab.

Sobald die geschlüpften Pinguinküken nicht mehr zwischen die Füße der Eltern passen, finden sie sich zu einer Gruppe im inneren der Pinguinkolonie zusammen. Oft geht es dort recht laut zu, da sich die Küken oft mit ihren Schnäbeln traktieren oder nach Futter rufen.
Die Fütterung besorgt meistens das Kronenpinguinweibchen. Nur selten lässt sich das Männchen dazu bewegen, etwas des mitgebrachten Futters wieder herauszurücken. Ungefähr Ende Januar sind die kleinen Kronenpinguine flügge und werden von ihren Eltern verlassen.

Dann ist der Brutplatz für einige Zeit verlassen, bis die Erwachsenen im März wieder kommen, um ihr Federkleid zu erneuern.

Feinde & Gefahren

Erwachsene Kronenpinguine müssen sich im Wasser und am Strand vor Neuseeland Pelzrobben (Arctocephalus forsteri) in Acht nehmen, brauchen aber Skuas (Stercorarius lonnbergi) nicht zu fürchten, sofern sie nicht verwundet oder altersschwach sind, der aber stets ihre Küken und Eier bedroht. Eine größere Gefahr für die Eier der Kronenpinguine stellt die Ratte dar. Sie wurde mit Schiffen auf die entlegensten Inseln gebracht und sorgt nun für einen merklichen Nachwuchsschwund bei den Kronenpinguinen.