Äußerliche Anpassungen

Der gesamte Pinguinkörper ist für ein Leben im Meer ausgelegt und weist einige sehr spezielle Anpassungen bezüglich seines äußerlichen Baus auf: Füße, Schwanz, Schnabel, Flossen, Gefieder und Sinnesorgane haben sich im Lauf der Jahrmillionen speziell angepasst. Drei ihrer Zehen sind mit Schwimmhäuten verbunden, um den Pinguinen das Paddeln zu erleichtern, eine Zehe ist verkümmert, aber noch zu erkennen, die fünfte Zehe ist äußerlich überhaupt nicht mehr zu sehen. Vermutlich begünstigte der, durch die Degeneration bedingte geringere Wärmeverlust das Verschwinden der nichtbenötigten Zehen.

Ihre paddelartigen Flossen, die vor Millionen von Jahren noch zum Fliegen getaugt haben, sind versteift (d.h. alle Gelenke sind verwachsen) und relativ zur Körpergröße der Pinguine extrem kurz und schmal. Vergleicht man die Oberfläche der Flossen eines Magellanpinguins mit der Flügeloberfläche des ungefähr gleich großen Steinadlers (Aquila chrysaetors), dann fällt der Größenunterschied deutlich auf. Die Flügelfläche des Adlers ist 39 mal so groß, wie die Flossenoberfläche des Pinguins, was sich dadurch erklärt, dass der fliegende Adler sowohl den Vorwärtsschub als auch den Auftrieb mit einem Flügelschlag erreichen muss, während der Pinguin, der im Wasser praktisch schwerelos ist, seine Flossen nur benötigt, um einen Vortrieb zu erzeugen. Zu große Flossen würden die Stromlinienform des Pinguins sogar erheblich behindern, anstatt zu seinem schnelleren Vorwärtskommen beizutragen.

Auch der Rumpf eines Pinguins ist für das Leben im Meer speziell angepasst. Schon auf den ersten Blick fällt die torpedoförmige Rumpfform auf, die sich als sehr strömungsgünstig erweist und somit den Widerstand im Wasser minimiert und den Energieverbrauch beim Schwimmen soweit wie möglich reduziert. Zu dieser Wiederstandsreduktion trägt auch insbesondere der Schnabel eines Pinguins bei, der natürlich auch entsprechend der Beute eines Pinguins geformt ist, aber eben auch die stromlinienförmige Körperform eines Pinguins perfekt abrundet. Denn am Schnabel muss sich das Wasser beim Tauchen möglichst ohne Verwirbelungen teilen, die den Schwimmwiderstand erhöhen würden. Dies wird insbesondere auch durch den wulstigen Gefiederansatz am Schnabel gewährleistet, der aus bisher noch nicht ganz geklärten Gründen den Strömungsverlauf des Wassers erheblich verbessert.

Zur Reduktion des Strömungswiderstands trägt auch nicht unerheblich das Gefieder des Pinguins bei. Kleine, sich wie Dachziegel überlappende Federn, bilden ein dichtes, wasserabweisendes Gefieder das perfekt für diesen Zweck geeignet ist.

Auch die Sinnesorgane der Pinguine haben sich speziell für das Tauchen angepasst. Ihre Augen können beispielsweise die Farbe Rot nicht wahrnehmen, sind aber empfindlicher für blaugrüne Farbtöne, die im Meer vorherrschen und erleichtern so den Beutefang.
An das Tauchen angepasst sind auch die Ohren der Pinguine. Bei tiefer tauchenden Pinguinen, wie dem Kaiserpinguin oder dem Königspinguin findet sich eine auffällige Vergrößerung des Außenohrrands, die dazu dient, den Gehörgang bei tiefen Tauchgängen zu verschließen. So wird das Innenohr vor Druckschäden geschützt. Pinguine, die nicht so tief tauchen können, weisen diese Anpassung übrigens nicht auf.